Gewerbe + Hospitality Wettbewerb Wohnen + Quartiere 2022

Neue Mitte Thon – Mixed-Use in Nürnberg

Projektdaten
Planungszeit: 2021
Wettbewerbsareal: 9.400 qm
BGF gesamt: 13.200 qm
Nutzungen: Büro, Einzelhandel, Bürgerquartier

In Relation zur unmittelbaren Nachbarschaft des Verlagshauses Müller Medien und den umliegenden Verwaltungsbauten gilt es eine den Straßenraum fassende Stadtkante auszuformulieren und gleichsam dem prägnanten Bestandsgebäude im Zentrum, entsprechend städtebaulichem Respekt zu zollen. Demnach sollen sich die neuen Kubaturen um den Bestand gruppieren.  

In Bezug zur städtebaulichen Maßstäblichkeit des unmittelbaren gewerblichen Umfeldes werden vier funktionale Stadtbausteine um den Platz arrangiert, die in ihren Staffelungen und lockeren Körnung eine Durchlässigkeit und motorfreie Durchwegung in alle Himmelsrichtungen zulässt. In ihren Abmessungen stehen die Gebäude im Kontext zu den nördlichen Gewerbebauten und bilden somit das städtebauliche Bindeglied zum Stadtentwicklungskonzept für das gesamte Areal. Am Eckpunkt zur Erlanger Straße wird ein markanter Hochpunkt ausformuliert, der als städtebauliche Adresse des Quartiers fungiert. 

Entsprechend der Offenheit und siedlungszugewandten Funktion des Stadtplatzes werden an den nördlichen Grundstücksecken die Eingänge durch auskragende witterungsschützende Gebäudeteile markiert. Durch sinnbildliche Überlagerungen von unterschiedlichen objektspezifischen Maßstäben und Proportionen, abgeleitet von der heterogenen Siedlung, werden Grüne Lichtfugen in die Gebäude geschnitten und geschliffen. In Analogie zum städtischen Umfeld, gliedern teils leicht schräggestellte Öffnungen und Rundungen die Baukörper, markieren Eingänge und Sichtachsen, geben Orientierung. 

Das Verlagshaus der Müller-Mediengruppe mit seiner inhaltlichen, wie vor Ort einprägsamen Unternehmensgeschichte war sinnbildlicher Ausgangspunkt zur Entwicklung des Fassadensystems. Ein Setzkasten als historisches Ordnungswerkzeug der Buchdrucker und Mediengestalter stand Pate einer horizontal wie vertikal hierarchielosen Fassadenmatrix. Durch ein differenziertes, minimales Versetzen der Fassadenrasterung wird einem menschlichen, vielschichtigen Maßstab entsprochen. Der allegorische Bezug zum historischen Buchdruck kann als Ausgangspunkt zur Zukunft der Medienlandschaft und zur neuen Entwicklung in die Zukunft des Standortes verstanden werden. „Talk aus Thon ist auf Sendung.“