Der städtebauliche Entwurf der Bermüller+Niemeyer Architekturwerkstatt beim Wettbewerb BUC36 in Rangsdorf bei Berlin.
Gewerbe + Hospitality Wettbewerb Wohnen + Quartiere 2020

Bücker Gärten – BUC36

Projektdaten
Planungszeit: 2020
Wettbewerbsareal: ca. 20 ha
Anzahl Wohneinheiten Geschosswohnungsbau: 661
Anzahl Wohneinheiten individuelle Wohneinheiten: 136
Sondernutzungseinheiten: Musealer Pfad, Kreatives Quartier, Kita, Café

Prägendes Merkmal des Areals ist die steppenartige Landschaft des unverbauten, historischen Flugfeldes von Rangsdorf. Dieser historische Flugplatz mit den Bestandsstrukturen und Landschaftszügen hat durch die NS-Diktatur eine bewegte Geschichte, die es gilt nicht zu überhöhen, sondern im Kontext zu konkretisieren und neu zu interpretieren. Als demokratisches, vielschichtiges Statement soll eine stadtbauliche Antwort auf die damalige Weltanschauung gegeben werden. Die differenzierte, soziale, Freiraum bietende Struktur folgt den Leitgedanken einer Gartenstadt.

Als historischen Bezug werden die Achsen der neuen Struktur an den maßgebenden, Hallengebäuden ausgerichtet. Parallel verschoben, ordnen sich die südlichen Planfelder gegenüber den Bestandsgebäuden ein, während das nördliche Planfeld sich Richtung Ortskern orientiert. Entsprechend dem Konzept der Gartenstadt sind alle Wohnstraßen dem Grünraum zugewandt. Entlang des >Ost-West-Verbinders< vom nördlichen zum südlichen Planbereich wirken die Hallen erhaben, können auf der urbanen Meile ihre stadtmaßstäbliche Wirkung entfalten. Der Dimension der Hallen werden mehrgeschossigen Baukörper entlang der Hauptstraße entgegengesetzt. Der solitäre Motorenprüfstand mit neuinterpretierter Fassade und mit markanten Öffnungen ist der zentrale, museale, identifikatorische Ankerpunkt des neuen Quartiers und gleichzeitig Eingang zum grünen Naherholungsgebiet.

Das nördliche und westliche Planfeld wird entsprechend von grünen Bändern frei durchzogen. Diese dienen somit der Ausgestaltung und Untergliederung der zeitgemäßen Gartenstadt. Wege, Spielbereiche und Landschaftsbezüge bilden Bänder durchs Quartier und vereinigen sich an der grünen Promenade, dem historischen Fußabdruck des Flugplatzes. Bei den kompakten Geschosswohnungsbauten werden ebenerdige Parkdecks in den Zwischenräumen errichtet. Mittels grüner Dachterrassen wird die Landschaft in die Wohnhöfe, als Individual und Gemeinschaftsgärten über die Stellplätze gezogen.

Prägend für die „Bücker Gärten“ wird die lockere Anordnung der Baukörper im Stadtraum sein. Gebäude schieben sich abwechselnd in Gärten und verkehrsberuhigte Straßenräume. Zusammen mit der weichen Straßenführung bilden sich vielschichtige Straßenzonen ab und. starre Kanten werden bewusst vermieden. Vielmehr soll sich der Straßenraum mit den Grünräumen überlagern und verwischen. Infolge der locker gesetzten Stadtbausteine, werden die Baukörper mit unterschiedlichen Dachtypologien frei kombiniert.

Der städtebauliche Entwurf der Bermüller+Niemeyer Architekturwerkstatt beim Wettbewerb BUC36 in Rangsdorf bei Berlin.
Der städtebauliche Entwurf der Bermüller+Niemeyer Architekturwerkstatt beim Wettbewerb BUC36 in Rangsdorf bei Berlin.
Der städtebauliche Entwurf der Bermüller+Niemeyer Architekturwerkstatt beim Wettbewerb BUC36 in Rangsdorf bei Berlin.
Der städtebauliche Entwurf der Bermüller+Niemeyer Architekturwerkstatt beim Wettbewerb BUC36 in Rangsdorf bei Berlin.
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