Wettbewerb Wohnen + Quartiere 2022

Branntweinareal – Nürnberg

Projektdaten
Planungszeit: 2022
Wettbewerbsareal: 12.690 qm
Anzahl Wohnungen: 105
Geschossfläche gesamt: 24.000 qm
Nutzungen: Wohnen, Kita, Gewerbe

Die ehemalige Industrie-Anlage der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein ist durch das erhaltenswerte zentrale Ziegelgebäude und durch die städtebaulich wirksamen großen Branntwein-Tankanlagen entlang der Gleisanlagen geprägt. Der angesprochene Rahmenplan nimmt im städtischen Sinne die Struktur, Positionierung und Körnung der ehemaligen, bereits rückgebauten Tankfässer auf.

Die Stadtbausteine und ebenso der Wohnturm werden im städtischen Maßstab insbesondere zu den Gleisen terrassiert zurückversetzt. Dies geht einher mit einem schallschützenden Zurückweichen und der qualitätsvollen Belichtungsmöglichkeit der Wohngeschosse. Die Eingänge der Baukörper werden dem Konzept der Verrundung folgend ebenso aus der Grundgestalt der Gebäude geschliffen, sodass im Stadtraum die Gebäude entsprechend verortet werden. 

Der Wohnturm in seiner markanten frontalen Stellung in Richtung der Straßenkreuzung ist in einen Sockel und in ein leicht versetztes, auskragendes Oberteil gegliedert. Demnach folgt die Gebäudekonfiguration einerseits der funktionalen Gegebenheiten, von Arbeiten sowie Kindererziehung im Sockel und Wohnen im oberen Segment. Gleichsam fügt sich der Turm in die städtebauliche Systematik einer gemeinsamen, aber differenzierten Siedlungsstruktur ein. 

Insbesondere der weithin sichtbare, und städtebaulich prägende obere Bereich des Wohnturmes wird durch sein Wechselspiel aus Modularität und Systematik, aus Licht und schleifendem Schatten, aus einer differenzierten Ausformulierung von Öffnungen und paken Flächen, aus scharfen Kanten und weichen Rundungen, von hellen Wandflächen und begrünten Loggien einprägend sein. Die städtisch imposante Wirkung wird in einer differenzieren, maßstäblichen Matrix-Struktur ausformuliert. Der Sockel steht farblich sowie materialspezifisch in einem ruhigen Kontrast und verstärkt somit die strahlende Wirkung des oberen Bereiches. Somit spielt der Turm in seiner städtischen Wirkung mit dem Thema der geometrischen ortsspezifischen Relevanz und andererseits dem differenzierten, vielschichtigen menschlichen Maßstab.